„Unsterbliche Stunden“: 100 Jahre Sinfonieorchester Osnabrück

„Unsterbliche Stunden“: 100 Jahre Sinfonieorchester Osnabrück

Dem Dank vieler Osnabrücker Bürger, vor der Bühne, unserem Osnabrücker Sinfonieorchester lauschend, unvergessliche Stunden genossen zu haben, folgen auch wir als Bläserphilharmonie Osnabrück in der Jubiläumsspielzeit 2019/20 sehr gern. Als Orchester danken wir aber umso mehr für die mittlerweile fast 10 Jahre bestehende musikalische wie organisatorische Kooperation mit dem Theater Osnabrück und dessen Musikern… und das eben nicht nur vor, sondern vor allem auch auf und hinter der Bühne!

Sehr lebhaft erinnere ich mich an die erste Teilnahme der Produktion „La Traviata“ (2010), die der damalige GMD Hermann Bäumer für uns ermöglichte. Fortan formten in den letzten Jahren unterschiedliche Besetzungen des Orchesters die „Banda“ in Verdis „Aida“ (2011), Donizettis „L’Elisier d’Amore“ (2013), Puccinis „La Boheme“ (2013) und zuletzt Verdis „Rigoletto“ (2017). Neben den Opern- und Operetten-Produktionen war es für uns aber immer auch eine Besonderheit, Konzerte wie unser zweites Filmmusikkonzert oder unser Projekt zur Komponistenfreundschaft von Aaron Copland und Leonard Bernstein auf der Bühne des Theaters zu spielen und die Plätze der Kolleginnen und Kollegen des Sinfonieorchesters einnehmen zu dürfen.

Das, was wir so sehr schätzen, wird damit bereits angedeutet: Es ist das gemeinsame, kollegiale Musikzieren auf Augenhöhe. Es bleibt nicht bei einem wohlwollenden Wahrnehmen dessen, was sich – salopp gesprochen – neben der Hochkultur „noch so alles musikalisch in der Stadt tut“, sondern man erfährt Wertschätzung seiner Arbeit und wird (künstlerisch) von allen Seiten ernst genommen.
Namentlich möchte ich in diesem Zusammenhang GMD Andreas Hotz und Daniel Inbal als Ersten Kapellmeister danken; letzterem insbesondere für seinen unermüdlichen Einsatz und seine stete Hilfe, wenn es einmal mehr um Besetzungsfragen von Solisten, Programmkonzeptionen oder Werkinterpretationen ging. In bester Erinnerung ist mir geblieben, wie wir die Tempodispositionen im Finalsatz der 9. Sinfonie von Schostakowitsch (in einer Fassung für Bläser für unser Projekt „Fremde Heimat“, 2018) beim Kaffee, die Partitur studierend, besprachen.

Was wäre ein Orchester aber ohne seine Musikerinnen und Musiker?! Gratulation und gleichsam Dank den Osnabrücker Sinfonikern, sei es als Verstärkung in unseren Reihen, als Dozenten bei diversen Orchesterprojekten – an dieser Stelle seien besonders die Bläser-Solisten und Satzführer genannt – oder als Solisten unserer Konzerte. In der Vergangenheit kamen dabei wunderbare Werke gemeinsam mit Martin Räpple (Posaune, „T-Bone Concerto“ von Johan de Meij), Matthew Segger (Tuba, „Les Quatre Mousquetaires“ von Maxime Aulio) und gleich mehrmals Yuri Kim (Violoncello, „Fantasy“ von Frigyes Hidas, „…dann wachsen Flügel deinen Worten“ von Marco Pütz, „Sieben Jahre in Tibet“ von John Williams) zur Aufführung.

Dass all diese Möglichkeiten über die Jahre Bestand hatten ist natürlich neben der musikalischen, auch der organisatorischen Seite des Orchesters bzw. des Theaters mit Herrn Waldschmidt und Herrn Köhn als Geschäftsführer sowie dem Musikbüro gedankt. Für offene Ohren, helfende Hände, kurze Wege und stete gegenseitige Hilfe danken wir insbesondere Dorit Schleissing (sowie ihrer Nachfolgerin Iris Gast) und Christine Oeser. Ich mag sicherlich nicht übertreiben, wenn ich begeistert vom Musikbüro als dem pulsierenden Herzen des Orchesters schreibe! Vergessen möchte ich im gleichen Atemzuge aber auch nicht die wichtige Arbeit der Orchesterwarte Katherina Heusing, Andreas Bensmann und Volker Schulenburg!

Wir sind glücklich und dankbar, auch ein (kleiner) Teil dieses musikalisch-kreativen Netzwerkes in Osnabrück zu sein! Wie sagt man zu Jubilaren treffend: „Schön, dass es dich gibt“… liebes Sinfonieorchester Osnabrück!

Corona unterbrach auch die Probenarbeit zum aktuellen Projekt „Unsterbliche Stunden“ der Bläserphilharmonie Osnabrück: Nach nunmehr vier Jahren widmen wir uns in einem abendfüllenden Programm wieder einmal ganz der Filmmusik. Mit Werken aus „Harry Potter“, „Star Wars“ oder der neuen Bearbeitung des „Spellbound-Concerto“ für Klavier und Orchester werden wir unsere Filmmusikreihe aller Voraussicht im Frühjahr 2021 zur Aufführung bringen.
Auch wenn die musikalische Gratulation nun nicht im Konzert dieses Projektes erklingen mag, so lassen wir auf diesem Wege Filmmusikkomponist John Williams mit seinen „Happy Birthday Variations“ (ursprünglich für Seiji Ozawa) zu „Wort“ kommen. In diesem Sinne:

„Happy Birthday dear Osnabrücker Sinfonieorchester“!

In Freundschaft und Verbundenheit,
Jens Schröer

 

P.S. Auch die Bläserphilharmonie Osnabrück hat 2021 Grund zum Feiern: Wir werden 10 Jahre!