Unsterbliche Stunden (2012)

Juli 2012
Er komponierte das magische Motiv der »Harry-Potter«-Saga, die heldenhaft-kühne Melodie aus der »Indiana Jones«-Reihe und die jubelnden Blechbläserfanfaren des »Star Wars«-Spektakels: John Williams. Im Februar feierte der Filmmusikkomponist seinen 80. Geburtstag. Die Bläserphilharmonie Osnabrück widmet sich nun mit einem Filmmusikkonzert ganz seinen Werken. John Williams ist sicherlich einer der erfolgreichsten und vielseitigsten Komponisten in der Geschichte des Kinofilms. Erst seine außergewöhnlichen und vielfach mit Oscars und Grammys prämierten Kompositionen schaffen jene Atmosphäre in den Filmen, die diese zu unvergessenen Sternstunden des Kinos machen. Weit mehr als 100 Filmmusiken für Western, Melodramen, Liebesgeschichten oder Kriegsfilme stammen aus seiner Feder, darunter solche wie »Jurassic Park«, »Superman« oder auch »Schindlers Liste«. „Unsterbliche Stunden“ der Filmmusik, die die Bilder jener großen Filme (wieder) zum Laufen bringen.

Konzerttermine und -orte

So, 8. Juli 2012, 11:00 Uhr,
Theater am Domhof, Osnabrück
So, 15. Juli 2012, 19:30 Uhr,
Aula der Waldorfschule, Evinghausen

Programm

»Raiders March« aus
»Indiana Jones – Jäger des verlorenen Schatzes« (1981)
transc. Paul Lavender

 

Thema aus »Sieben Jahre in Tibet« (1997) arr. John Moss

 

»Superman March« aus »Superman« (1978) transc. Paul Lavender

 

Thema aus »Schindlers Liste« (1993) transc. John Moss,
Slava Pankov, Violine

 

Auszüge aus »Jurassic Park« (1993) arr. Paul Lavender

 

PAUSE

 

Auszüge aus
»Star Wars« (»Krieg der Sterne«)

 

Thema aus
»Episode I: Die dunkle Bedrohung« (1999)

 

Anakins Thema aus
»Episode I: Die dunkle Bedrohung« (1999)

 

»Imperial March« aus
»Episode VI: Die Rückkehr der Jedi-Ritter« (1977)
arr. Takashi/Hoshide

 

Auszüge aus
»Catch me if you can« (2002),
Simon Woltmann, Altsaxophon
»Closing in«
»Reflections«
»Joy Ride«
arr. Jay Bocook

 

Ouvertüre aus »Die Cowboys« (1972)
arr. Jim Curnow

 

»Hymne an die Gefallen« aus
»Der Soldat James Ryan« (1998)
arr. Paul Lavender

Ausführende

Slava Pankov, Violine
Simon Woltmann, Altsaxophon
Bläserphilharmonie Osnabrück

Sponsoren

Jeanne d´Art – eine Kulturstiftung für Jeannette

Pressestimmen

‚“Klänge für bedrängende Bilder im Kopf“
Neue Osnabrücker Zeitung, 09.07.2012

 

Von manchem Komponisten hat jeder schon mal den Namen gehört, könnte aber nicht unbedingt ein Werk von ihm nennen. Bei anderen Komponisten verhält es sich genau anders herum: Jeder kennt ihre Musik, aber nicht zwangsläufig auch die Namen der Schöpfer. So jedenfalls geht es oft Komponisten von Filmmusik. Einem der bedeutendsten unter ihnen hat nun die Bläserphilharmonie Osnabrück unter Leitung von Jens Schröer ein ganzes Konzertprogramm gewidmet: John Williams, dem 1975 der internationale Durchbruch mit der Musik zum Kassenschlager „Der Weiße Hai“ gelang und der im Februar dieses Jahres seinen 80. Geburtstag feierte. Die Bühne im Großen Haus des Theaters ist voll. Als Kulisse dient das Bühnenbild zum Musical „Anatveka“, das gerade auf dem Spielplan des Theaters steht. Doch das ist kein Zufall: Den ersten seiner fünf Oscars erhielt Williams für seine Musik zur Verfilmung von „Anatevka“, wie man in der informativen Moderation des Kontrabassisten erfährt, der durch das Programm führt. Denn neben einer imposanten Anzahl von Bläsern wirken ein Kontrabassist, eine Harfenistin, ein Pianist und eine stattliche Perkussionsgruppe im Orchester mit. Als Solisten sind Slava Panka mit der Violinmelodie aus „Schindlers Liste“ und Altsaxofonist Simon Woltmann in jazzigen Auszügen aus „Catch me if you can“ zu hören. Der weißrussische Orchestermusiker Panka ist dem Osnabrücker Publikum als Straßenmusiker in der Großen Straße bekannt, und Woltmann studiert an der Universität Osnabrück. Als Clou erklingt die Stimme von Wolfgang Pampel – dem Synchronsprecher des Schauspielers Harrison Ford – mit einer persönlichen Ansage vom Band: Indiana Jones himself wünscht somit dem Publikum „unterhaltsame, spannende und rührende Momente“ mit der Bläserphilharmonie. Und auch das Motto des Konzerts, das am 15. Juli noch einmal in der Waldorfschule Evinghausen wiederholt wird, lautet: „Unsterbliche Stunden“. Dient Filmmusik ursprünglich der Handlung und der Atmosphäre der Bilder, ist es jetzt umgekehrt: Beim Hören der Melodien laufen vor dem inneren Auge des Publikums die dazu passenden Sequenzen ab. Schröer, der als Studienrat am Carolinum tätig ist, führt seine erst im vergangenen Jahr gegründete Bläserphilharmonie engagiert und sicher durch die unterschiedlichsten Film-Sujets wie Action, Drama, Horror und Schnulze. Los geht’ s mit den Fanfaren des „Raiders March“, worauf als Kontrast die hymnische Abspannmusik zu „Sieben Jahre in Tibet“ mit expressiven Holzbläsersoli und erhabenen Glockenklängen folgt. Überhaupt sei die Abspannmusik für Filmmusikkenner oft am spannendsten, so der Conférencier. Natürlich dürfen auch Auszüge aus „Star Wars“ und „Jurassic Park“ nicht fehlen: Über 25 Filme hat allein Regisseur Steven Spielberg zusammen mit Williams produziert. Und auch wenn die Bläserphilharmonie in der Filmmusik offenbar ganz in ihrem Element ist: Sie hat auch schon Theaterluft geschnuppert und die Bühnenmusik zur Opernproduktion „Aida“ gespielt. So darf man gespannt sein, was als Nächstes kommt.