im neuen Konzertprojekt TRIPTYCHON widmen wir uns den vielfältigen Beziehungen zwischen zwei nah verwandten Ausdrucksformen: Musik und bildender Kunst. In drei unterschiedlichen Zugängen spüren wir dabei den Berührungen zwischen Klang und Bild, zwischen dem, was wir hören, und dem, was wir sehen, nach. In der Kulturgeschichte hat es immer wieder solche Berührungspunkte gegeben: Gemälde, Skulpturen und Bauwerke erzählen ebenso davon wie zahlreiche Kompositionen, deren Inspirationsquellen oft in der Kunst selbst liegen. Die Nähe beider Ausdrucksformen ist dabei offenkundig: In beiden sprechen wir von Form, von Struktur oder gar von Farbe – von Klang- und Tonfarbe, von Licht- und Farbton.
„Malerei verwandelt den Raum in Zeit, Musik die Zeit in Raum.“ (Hugo von Hoffmannsthal)
Während sich die bildende Kunst im Raum entfaltet und durch Farbe, Form oder auch Installation Gestalt gewinnt, existiert Musik nur im Verfließen der Zeit – sie ist als Zeitkunst flüchtig und doch formend, Moment und Bewegung zugleich. Und doch eint beide das Vermögen, uns zu verwandeln, wenn wir uns ihrer Wirkung öffnen und die Fantasie zum Klingen bringen.
Gleich einem geöffneten sinfonischen Flügelaltar gliedert sich unser Konzert in drei Tafeln. Václav Nelhýbels Komposition Trittico (deutsch: Triptychon) bildet dabei das strukturelle und bildhafte Zentrum – ein Werk, das selbst zur Brücke zwischen Klang und Bild wird und den Rahmen für diese künstlerische Begegnung bildet. Dem bekannten Beethoven´schen Diktum „mehr Ausdruck der Empfindung als Malerei“ folgend, erklingen zunächst einige, durch den Belgier Maurice Schoemaker (1890-1964) vertonte Bilder des Renaissance-Malers Pieter Brueghel des Älteren (Brueghel Suite). Seine Suite will mehr als Stimmungsbild jener Gemälde verstanden werden und wird daher konsequent als sinfonische Variation gearbeitet. Das Werk erklingt in Deutschland zum ersten Mal, obgleich es bereits 1928 komponiert wurde. Ganz anders hingegen Klaas Coulembiers (*1984) Vertonung Der Garten der Lüste, die direkten Bezug auf Hieronymus Boschs gewaltige Bilderwelt und dessen gleichnamiges Triptychon nimmt und das Bildhafte in die Ebene der Zeit übersetzt. Auch diese Komposition ist eine deutsche Erstaufführung. Das Hauptwerk des Programms bildet Bert Appermonts (*1972) zeitgenössisches Posaunenkonzert Colors mit dem Solisten Martin Räpple (Osnabrücker Sinfonieorchester). Wenn zuvor in Thorsten Wollmanns Komposition Aquarell Charakteristika des gleichnamigen malerischen Stils musikalisch nachgestaltet werden, so entspricht im anspruchsvollen Solokonzert jede Farbe (gelb, rot, blau und grün) einem typischen musikalischen Charakter.
Tafel 1
Václav Nelhýbel (1919-1996)
Trittico, 1. Satz Allegro maestoso
Maurice Schoemaker (1890-1964)
Brueghel Suite [DEA]
Tafel 2
Václav Nelhýbel
Trittico, 2. Satz Adagio
Klaas Coulembier (*1984)
The Garden of Earthly Delights [DEA]
P a u s e
Tafel 3
Václav Nelhýbel
Trittico, 3. Satz Allegro maestoso
Thorsten Wollmann (*1966)
Aquarell
Bert Appermont (*1973)
Colors – Konzert für Posaune und Blasorchester
Martin Räpple, Posaune
Zugabe:
Modest Mussorgsky, arr. Jens Schröer
Das alte Schloss aus Bilder einer Ausstellung (für Solo-Posaune und Blasorchester)
Hörbeispiele
Spotify
Youtube
Termine
Zu den Wochenend-Blöcken Samstag (10-17.00 Uhr) / Sonntag (10-13.00 Uhr) kann es hinsichtlich der Aufteilung von Tutti-, Satz- und Registerproben noch zu Änderungen kommen. Eine Zusammenarbeit mit professionellen Dozentinnen und Dozenten (Osnabrücker Sinfonieorchester und Hochschullehrende) in der Vorbereitungsphase ist wie immer möglich, aber noch nicht feststehend.
Der Komponist Klaas Coulembier hat Interesse gezeigt, sein Werk „The Garden of Earthly Delights“ mit uns einzustudieren. Der genaue Termin innerhalb der folgenden feststehenden Daten wird hierfür noch abgestimmt:
Sa, 29.11. Tuttiprobe (Verteilen der Noten etc.), 10.00-16.00 Uhr, anschließend gemeinsames Abendessen im Restaurant Pontos (bitte wählt weiter unten im Formular aus, ob ihr teilnehmen möchtet)
Sa, 10.01. Registerprobe, 10.00-17.00 Uhr
So, 11.01. Tuttiprobe, 10.00-13.00 Uhr
Sa, 14.02. Tuttiprobe, 10.00-17.00 Uhr
So, 15.02. Tuttiprobe, 10.00-13.00 Uhr
Sa, 28.02. Tuttiprobe, 10.00-17.00 Uhr
So, 01.03. Tuttiprobe, 10.00-13.00 Uhr
Sa, 07.03. Hauptprobe, 10.00-17.00 Uhr
Fr, 13.03. Generalprobe, 19.00-22.00 Uhr
Sa, 14.03. Konzert 1
So, 15.03. Konzert 2
Wir proben in der Aula der Käthe-Kollwitz-Schule (Hanns-Braun-Straße 2, 49082 Osnabrück). Weitere Detail-Informationen folgen jeweils vor den Probenterminen.
Besetzung
1x Piccolo
min 4x Querflöten
3x Oboen (Englischhorn)
1x Es-Klarinette
min 10x Bb-Klarinetten
1x Alt-Klarinette
1x Bass-Klarinette
1x Kontrabass-Klarinette
2x Fagotte
1x Kontrafagott
1x Sopran-Saxophon
2x Alt-Saxophone
1x Tenor-Saxophon
1x Baritonsaxophon
min 6x Trompeten (darunter 3x Kornette)
min 4x Hörner
3x Posaunen
1x Bassposaune
min 3x Euphonien
min 2x Tuben
1x Kontrabass
1x Klavier, Celesta
1x Harfe
1x Pauken
6x Schlagwerker
Teilnahme-Voraussetzung
Eine kontinuierliche Probenteilnahme sowie die eigenständige und intensive Vorbereitung der Werke zwischen den Probenterminen sind unverzichtbare Bedingungen für eine erfolgreiche Orchesterphase. Absagen sind rechtzeitig (d.h. nicht unmittelbar vor oder in der Probe!), idealerweise im Zuge dieser Anmeldung (unter Bemerkungen) mitzuteilen.
Bei Interesse meldet Euch bitte über das Anmeldeformular am Ende dieser Seite an und fühlt Euch zugleich eingeladen, diese Ausschreibung an weitere geeignete Musikerinnen und Musiker weiterzuleiten!
Wir freuen uns auf eine spannende Proben- und Konzertphase!
Anmeldung